Schulterprobleme beim Hund

Schulterverletzungen beim Hund

    1. Wie entsteht eine Schulterverletzung beim Hund?
    2. Welche Schulterverletzungensind besonders häufig?
    3. Woran erkenne ich eine Schulterverletzung beim Hund?
    4. Wie wird eine Schulterverletzung beim Hund diagnostiziert?
    5. Wie wird die Schulterverletzung beim Hund behandelt?
    6. Wie lange dauert die Behandlung einer Schulterverletzung?
    7. Mit Geduld und Unterstützung zur vollen Beweglichkeit?

 

Die Schultergelenke gehören zu den am stärksten beanspruchten Gelenken im Hundekörper. Bei jedem Schritt, Sprung oder Lauf wirken enorme Kräfte auf sie ein. Wenn die Schulter schmerzt, wirkt sich das direkt auf die Beweglichkeit und das Wohlbefinden Ihres Hundes aus.

Anders als beim Menschen ist die Schulter des Hundes kein echtes Kugelgelenk, sondern eine Kombination aus Muskeln, Sehnen und Bändern, die den Oberarmknochen (Humerus) mit dem Schulterblatt (Scapula) verbinden. Genau deshalb sind Muskel- und Sehnenverletzungen in diesem Bereich besonders häufig.

Wie entstehen Schulterverletzungen beim Hund?

Es gibt mehrere Ursachen, die zu einer Schulterverletzung führen können, von akuten Unfällen bis zu schleichendem Verschleiß.

Überlastung beim Spielen oder Sport

Hunde, die viel rennen, springen oder apportieren, setzen ihre Schultern hohen Belastungen aus. Besonders aktive oder sportliche Hunde (beispielsweise Agility, Mantrailing, Frisbee) neigen zu Überdehnungen oder Reizungen der Sehnenansätze.

Plötzliche Bewegungen oder Ausrutschen

Ein falscher Schritt auf glattem Boden, ein Sprung aus zu großer Höhe oder ein Stolpern beim Toben kann die empfindliche Schulterpartie überdehnen. Dabei können Sehnen reißen oder Muskelfasern gezerrt werden.

Arthrose und degenerative Veränderungen

Mit zunehmendem Alter nutzen sich auch die Schultergelenke ab. Knorpelabbau, Entzündungen und Gelenkverschleiß führen zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen, besonders bei größeren Hunden.

Falsche Belastung durch Schonhaltung

Wenn ein Hund bereits an einem anderen Gelenk (etwa Hüfte oder Knie) Probleme hat, verlagert er oft unbewusst das Gewicht auf die Vorderläufe. Das überlastet die Schultergelenke und kann langfristig zu Entzündungen führen.

Welche Schulterverletzungen sind beim Hund besonders häufig?

Je nach Ursache können verschiedene Strukturen in der Schulter betroffen sein.

Bizepssehnenentzündung

 Eine Bizepssehnenentzündung (oder Bizeps-Tendinitis) entsteht meist durch Überlastung oder wiederholte, einseitige Bewegungen. Besonders sportlich aktive Hunde oder Tiere, die viel apportieren oder springen, sind davon betroffen.

Die Sehne des Bizepsmuskels entzündet sich und verursacht Schmerzen beim Beugen oder Strecken des Vorderbeins. Viele Hunde zeigen Lahmheit, vermeiden Bewegung oder heben die Pfote immer wieder leicht an. Eine Schulter-Bandage für Hunde kann in dieser Phase helfen, das Gelenk zu stabilisieren und die Heilung zu unterstützen.

Schulterluxation

Bei einer Schulterluxation springt das Schultergelenk aus seiner natürlichen Position. Das passiert häufig nach einem Sturz, Sprung oder Unfall. Die Verletzung ist sehr schmerzhaft und führt zu einer deutlich eingeschränkten Beweglichkeit. In schweren Fällen muss das Gelenk unter Narkose wieder eingerenkt und anschließend ruhiggestellt werden.

Nach der akuten Behandlung kann eine Tragehilfe für Hunde oder eine spezielle Bandage dabei helfen, die Schulter zu entlasten und die Bewegung kontrolliert wieder aufzubauen.

Muskelfaserrisse und Sehnenzerrungen

Zerrungen oder Teilrisse in der Muskulatur gehören zu den häufigsten Schulterverletzungen bei jungen, aktiven Hunden. Besonders betroffen sind der Supraspinatus- und der Infraspinatus-Muskel, die für die Stabilität und Bewegung der Schulter verantwortlich sind.

Die Verletzungen entstehen oft durch plötzliche, abrupte Bewegungen, beim Sprung über Hindernisse oder beim Spielen mit hoher Geschwindigkeit. Ihr Hund zeigt dann häufig ein asymmetrisches Gangbild oder eine Schonhaltung des betroffenen Vorderlaufs.

Arthrose im Schultergelenk

Gerade bei älteren Hunden ist Arthrose in der Schulter eine häufige Ursache für Schmerzen. Durch den Abbau des Gelenkknorpels kommt es zu Reibung im Gelenk, die wiederum Entzündungen auslöst. Das führt zu Steifheit, Lahmheit und einer merklich eingeschränkten Beweglichkeit.

Arthrose ist zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. Wärme, sanfte Bewegung und unterstützende Produkte aus dem Nature pet Onlineshop können die Beschwerden lindern und die Lebensqualität Ihres Hundes verbessern.

Verkalkung der Sehnenansätze

Mit zunehmendem Alter können sich an den Sehnenansätzen Kalkablagerungen bilden. Diese Verkalkungen schränken die Beweglichkeit ein und führen zu Schmerzen beim Heben oder Strecken des Vorderbeins. Betroffene Hunde bewegen sich steifer und vermeiden bestimmte Bewegungen.

Physiotherapie, moderate Bewegung und gezielte Wärmebehandlung können helfen, die Schmerzen zu lindern. Auch hier kann eine Schulter-Bandage oder eine Tragehilfe unterstützen, indem sie die Belastung gleichmäßig verteilt und das betroffene Gelenk stabilisiert.

 

Woran erkenne ich eine Schulterverletzung beim Hund?

Schulterverletzungen äußern sich oft unspezifisch. Ihr Hund kann Ihnen nicht sagen, wo es wehtut, aber sein Verhalten verrät viel. Typische Anzeichen sind:

  • Lahmheit oder Hinken, meist am Vorderlauf
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen
  • Unwilligkeit zu springen oder zu rennen
  • Schmerzäußerungen beim Anfassen der Schulter
  • Verkürzter oder steifer Gang
  • Muskelabbau im betroffenen Vorderlauf
  • Schonhaltung (der Hund vermeidet Belastung auf einer Seite)

Wenn Sie solche Symptome beobachten, sollten Sie Ihren Hund nicht weiter belasten und zeitnah eine tierärztliche Untersuchung veranlassen.

Wie wird eine Schulterverletzung beim Hund diagnostiziert?

Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung. Der Tierarzt tastet die Schulter ab und überprüft Beweglichkeit, Schmerzpunkte und Reaktionen. Zur genauen Abklärung können folgende Untersuchungen nötig sein:

  • Röntgenaufnahmen zur Darstellung von Knochen und Gelenken
  • Ultraschall zur Beurteilung von Sehnen und Muskeln
  • CT oder MRT, falls Weichteilverletzungen oder komplizierte Schäden vermutet werden

Je nach Befund wird dann ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Wie werden Schulterverletzungen beim Hund behandelt?

Die Behandlung hängt von der Art und Schwere der Verletzung ab. In den meisten Fällen erfolgt eine Kombination aus Schonung, Schmerztherapie und Physiotherapie.

Konservative Behandlung

Leichtere Zerrungen oder Entzündungen lassen sich meist ohne Operation behandeln. Ihr Hund erhält entzündungshemmende Medikamente und muss für einige Wochen geschont werden.
Wichtig ist, dass Sie jede Belastung vermeiden, also keine Sprünge, kein wildes Rennen oder abruptes Stoppen.

Schmerzmittel und Entzündungshemmer

Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) lindern Schmerzen und fördern die Heilung. Ergänzend können Nahrungsergänzungsmittel mit Glucosamin, Chondroitin oder Omega-3-Fettsäuren helfen, den Gelenkstoffwechsel zu unterstützen.

Physiotherapie und Bewegungstraining

Nach der Akutphase ist gezielte Bewegung wichtig, um die Muskulatur aufzubauen und die Schulter wieder zu stabilisieren. Besonders effektiv sind:

  • Unterwasserlaufbänder (Hydrotherapie)
  • Passive Bewegungsübungen durch den Therapeuten
  • Dehnübungen und Koordinationstraining

Ihr Tierarzt oder Physiotherapeut kann Ihnen zeigen, wie Sie kleine Übungen auch zu Hause durchführen können.

Operative Eingriffe

Bei schweren Verletzungen, etwa einer gerissenen Sehne oder ausgekugelter Schulter, ist eine Operation manchmal unvermeidlich. Danach folgt eine längere Rehabilitationsphase, in der kontrollierte Bewegung und unterstützende Hilfsmittel wichtig sind.

Wie lange dauert die Heilung einer Schulterverletzung?

Wie lange eine Schulterverletzung beim Hund heilt, hängt sehr stark von der Art und Schwere der Verletzung ab. Eine leichte Zerrung erholt sich in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen, sofern der Hund konsequent geschont und übermäßige Belastung vermieden wird. Bei einer Entzündung oder einem Teilriss der Sehne dauert die Genesung meist sechs bis acht Wochen, in denen kontrollierte Bewegung und physiotherapeutische Übungen besonders wichtig sind. Nach einer Operation kann die vollständige Rehabilitation hingegen bis zu drei Monate oder länger dauern.

Während dieser Zeit sind Geduld und Konsequenz das A und O. Ihr Hund sollte ausreichend Ruhe bekommen und sich nur so viel bewegen, wie vom Tierarzt oder Physiotherapeuten empfohlen wird. Zu frühes oder zu intensives Training kann den Heilungsprozess verzögern oder sogar einen Rückfall verursachen. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund rutschfeste Unterlagen hat und sich auf einem warmen, bequemen Platz ausruhen kann. Ein orthopädisches Hundebett entlastet zusätzlich die Gelenke und unterstützt die Regeneration.

 

Mit Geduld und Unterstützung zur vollen Beweglichkeit

Eine Schulterverletzung beim Hund ist immer eine Herausforderung, sowohl für den Vierbeiner als auch für Sie als Halter. Sie erfordert Zeit, Ruhe und eine konsequente Behandlung. Doch mit der richtigen Mischung aus Schonung, gezieltem Training und liebevoller Fürsorge lässt sich die Beweglichkeit meist vollständig wiederherstellen.

Wichtig ist, dass Sie die Heilung geduldig begleiten und sich nicht von kleinen Rückschritten entmutigen lassen. Hunde spüren sehr genau, wenn sie unterstützt werden, und reagieren positiv auf eine ruhige, beständige Umgebung. Wenn Sie auf die Signale Ihres Hundes achten, ihn weder überfordern noch zu sehr schonen und sich bei Fragen an Tierarzt oder Physiotherapeut wenden, hat er die besten Chancen auf eine vollständige Genesung.

So kann Ihr Hund Schritt für Schritt wieder Vertrauen in seine Bewegungen gewinnen und Sie dürfen sich gemeinsam auf viele weitere aktive, unbeschwerte Momente freuen.