Wie lässt sich Arthrose beim Hund behandeln?
Arthrose ist zwar nicht heilbar, doch mit der richtigen Therapie können Schmerzen deutlich gelindert, Entzündungen eingedämmt und die Beweglichkeit lange erhalten bleiben. Jede Hündin und jeder Rüde reagiert anders, deshalb entwickelt der Tierarzt nach der Diagnose einen individuellen Behandlungsplan, der genau auf den Hund und den Schweregrad der Erkrankung abgestimmt ist.
Schmerzen wirksam kontrollieren
Nach der Diagnose steht zunächst die Schmerzlinderung im Vordergrund. Meist verordnet der Tierarzt nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Carprofen oder Meloxicam. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd, sodass Ihr Hund aus der schmerzbedingten Schonhaltung herauskommt und sich wieder normal bewegt. Diese Bewegung ist entscheidend, weil sie die Bildung von Gelenkflüssigkeit anregt – der natürlichen „Schmiere“, die den Knorpel schützt und nährt. Da NSAR den Magen belasten können, raten viele Tierärzte zu einem zusätzlichen Magenschutz, etwa mit Protonenpumpenhemmern. Liegt gleichzeitig eine Gelenkentzündung vor, kann eine Kortisoninjektion direkt ins Gelenk sinnvoll sein, um die Entzündung schnell zu stoppen und weiteren Knorpelabbau zu verhindern.
Bewegung und Physiotherapie
Sobald die akuten Schmerzen unter Kontrolle sind, wird gezielte Bewegung zum wichtigsten Baustein der Therapie. Physiotherapie hilft, die Muskulatur zu stärken, die Gelenke zu stabilisieren und Fehlbelastungen auszugleichen. Besonders bewährt haben sich Hydrotherapie wie Unterwasserlaufband oder Schwimmen, sanfte Dehnübungen, manuelle Therapie und Massagen. Auch regelmäßige Spaziergänge auf weichem Untergrund bleiben wichtig. Dabei gilt: lieber mehrere kürzere Runden in ruhigem Tempo als ein zu langer Ausflug. So bleibt Ihr Hund fit, ohne die Gelenke zu überlasten.
Gewicht und Ernährung im Blick behalten
Übergewicht zählt zu den größten Risikofaktoren für Arthrose. Jedes Kilo zu viel erhöht den Druck auf die Gelenke und beschleunigt den Knorpelverschleiß. Der Tierarzt ermittelt deshalb oft den sogenannten Body Condition Score (BCS). Für Hunde mit Arthrose ist ein Wert von 3 auf einer Skala von 1 bis 5 ideal. Neben konsequenter Gewichtskontrolle spielt auch die Fütterung eine wichtige Rolle. Spezielle Diätfutter und Nahrungsergänzungen mit Inhaltsstoffen wie Grünlippmuschel, Omega-3-Fettsäuren oder Glucosamin können den Knorpelstoffwechsel unterstützen und Entzündungen hemmen. Eine Umstellung des Futters sollte allerdings immer gemeinsam mit dem Tierarzt abgestimmt werden, damit Ihr Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält.
Operation
Bei fortgeschrittenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff nötig sein. Je nach Gelenk und Ausmaß der Erkrankung reicht das Spektrum von einer Arthrodese, bei der das betroffene Gelenk gezielt versteift wird, bis hin zum Einsetzen einer Hüftprothese. Solche Eingriffe erfordern eine ausführliche Beratung und sollten ausschließlich in einer spezialisierten Tierklinik durchgeführt werden.